Ein eigenes Auto kann für Auszubildende eine große Erleichterung sein, insbesondere wenn der Ausbildungsbetrieb nicht optimal mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Doch mit dem meist noch geringen Einkommen stellt sich die Frage: Wie kann man als Azubi ein Auto finanzieren?

In diesem Artikel beleuchten wir die besten Finanzierungsmöglichkeiten und geben wertvolle Tipps.

Ein Autokredit ist eine klassische Option zur Finanzierung. Viele Banken bieten spezielle Kredite für Auszubildende an, allerdings gelten oft besondere Bedingungen:

• Einkommensnachweis erforderlich: Viele Banken verlangen einen festen monatlichen Geldeingang aus der Ausbildungsvergütung.

• Bürge oder Mitantragsteller notwendig: Eltern oder andere Verwandte können als Sicherheit dienen.

• Kreditlaufzeit und Ratenhöhe anpassen: Die monatlichen Raten sollten mit dem Ausbildungsgehalt finanzierbar sein.

• Effektiver Jahreszins beachten: Niedrige Zinssätze senken die Gesamtkosten des Kredits erheblich.

• Bonität verbessern: Eine gute SCHUFA-Bewertung kann bessere Konditionen ermöglichen.

Leasing kann eine interessante Option sein, wenn ein neues oder neuwertiges Auto gewünscht wird.

Vorteile:

• Niedrige monatliche Raten: Oftmals günstiger als ein Kredit.

• Wartung und Reparaturen oft inklusive: Das kann unvorhergesehene Kosten reduzieren.

• Kein langfristiger Besitz notwendig: Nach der Laufzeit kann ein neues Modell gewählt werden.

Allerdings gibt es auch Nachteile, wie die Kilometerbegrenzung oder hohe Kosten bei Vertragsverletzungen. Zudem bleibt das Fahrzeug Eigentum des Leasinggebers, sodass kein langfristiger Vermögenswert entsteht.

Eine direkte Finanzierung durch das eigene Einkommen ist die sicherste Methode, um Schulden zu vermeiden. Möglichkeiten:

• Sparplan erstellen und Eigenkapital aufbauen: Wer frühzeitig spart, kann eine größere Anzahlung leisten und somit die Kreditbelastung senken.

• Nebenjob annehmen, um monatliche Raten oder eine Anzahlung zu finanzieren: Neben der Ausbildung kann ein Teilzeitjob oder ein Minijob helfen, zusätzliche Einnahmen zu generieren.

• Gebrauchtwagen statt Neuwagen bevorzugen: Ein günstigeres Fahrzeug reduziert die Finanzierungslast erheblich.

Falls Eltern oder Großeltern finanziell unterstützen können, gibt es oft folgende Möglichkeiten:

• Zinsloses Darlehen von der Familie: Oft eine der kostengünstigsten Finanzierungsoptionen.

• Bürgschaft für einen Kredit: Falls die eigene Bonität nicht ausreicht, kann eine Bürgschaft helfen, bessere Konditionen zu erhalten.

• Auto auf die Eltern anmelden, um günstigere Versicherungskonditionen zu erhalten: Besonders für Fahranfänger kann dies eine erhebliche Kostenersparnis bedeuten.

Viele Azubis benötigen ein eigenes Auto, um flexibel zur Arbeit oder Berufsschule zu gelangen. Doch klassische Autofinanzierungen sind oft schwer realisierbar – wegen niedrigen Einkommens, fehlender Bonität und hoher Nebenkosten (Versicherung, Steuer, Wartung).

Auto-Abo als Lösung:

Ein Auto-Abo bietet eine attraktive Alternative: Für eine fixe monatliche Rate sind alle Kosten (außer Tanken) bereits enthalten – also Kfz-Versicherung, Steuer, Wartung und meist auch die Anmeldung.

Vorteile für Azubis:

• Planbare Kosten: Keine finanziellen Überraschungen.
• Keine langfristige Bindung: Flexibel kündbar oder wechselbar.
• Geringe Einstiegshürde: Kein hohes Startkapital nötig.
• Moderne Fahrzeuge: Zugang zu sicheren, neuen Autos.

  Gerade für Azubis mit begrenztem Budget ist das Auto-Abo eine clevere, sorgenfreie Mobilitätslösung – ideal für den Einstieg ins Berufsleben.

Azubis haben oft eine schwächere Bonität, da sie in der Regel ein geringes Einkommen und noch keine lange Kredithistorie haben.

Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die Bonität zu verbessern und die Chancen auf eine erfolgreiche Autofinanzierung zu erhöhen.

1. Ein stabiles Einkommen nachweisen

• Auch wenn das Ausbildungsgehalt oft niedrig ist, sollten Azubis alle Einkommensquellen (z. B. Nebenjob, Kindergeld, Unterhalt) bei der Bank angeben.

• Ein unbefristeter Arbeitsvertrag nach der Ausbildung kann die Kreditwürdigkeit positiv beeinflussen.
2. Einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer einbeziehen

• Eltern oder eine andere nahestehende Person mit guter Bonität können als Bürge oder Mitantragsteller auftreten, was die Kreditwürdigkeit erheblich verbessert.

• Der Bürge verpflichtet sich zur Rückzahlung, falls der Azubi die Raten nicht zahlen kann.

3. Eine höhere Anzahlung leisten

• Eine Anzahlung von 10–30 % des Kaufpreises verringert die Kreditsumme und das Risiko für die Bank.

• Dadurch sinken die monatlichen Raten und die Wahrscheinlichkeit einer Zusage steigt.

4. Bestehende Schulden vermeiden oder abbauen

• Offene Handyverträge, Ratenkäufe oder bestehende Kredite können die Bonität verschlechtern.

• Vor einer Finanzierung sollte der SCHUFA-Score überprüft und eventuelle Schulden beglichen werden.
5. SCHUFA-Einträge überprüfen und verbessern

• Eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft gibt Aufschluss über die eigene Bonität.

• Falsche oder veraltete negative Einträge sollten berichtigt werden.

• Pünktliche Zahlungen bei bestehenden Verträgen (z. B. Handy, Streaming-Dienste) zeigen eine zuverlässige Zahlungsmoral.

6. Laufzeit nicht zu lang wählen

• Kürzere Laufzeiten bedeuten weniger Risiko für die Bank und können bessere Konditionen bringen.

• Eine Laufzeit von 24–48 Monaten ist für Azubis oft realistischer als eine zu lange Finanzierungsdauer.

7. Finanzierungsangebote vergleichen

• Banken, Autobanken und Händler bieten unterschiedliche Konditionen – ein Vergleich kann helfen, eine Finanzierung mit besseren Zinsen und flexiblen Bedingungen zu finden.

• Spezielle Jungfahrer- oder Azubi-Finanzierungen sind oft günstiger.

8. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten prüfen

• Leasing oder ein Auto-Abo könnten für Azubis eine flexiblere Option sein, wenn eine klassische Finanzierung nicht möglich ist.

• Gebrauchtwagenfinanzierungen sind oft günstiger als Neuwagenfinanzierungen.

Mit diesen Maßnahmen können Azubis ihre Bonität gezielt verbessern und ihre Chancen auf eine erfolgreiche Autofinanzierung steigern.

3.1. Budget realistisch planen:

Neben der Monatsrate sollten auch zusätzliche Kosten einkalkuliert werden:

• Versicherung: Besonders für Fahranfänger oft teuer. Hier lohnt sich ein Vergleich verschiedener Anbieter.
• Steuern: Kfz-Steuer variiert je nach Fahrzeugtyp und Motorisierung.
• Kraftstoff und Wartung: Regelmäßige Kosten, die nicht unterschätzt werden sollten.
• Reparaturen und Ersatzteile: Ältere Fahrzeuge können höhere Wartungskosten verursachen.
• Parkgebühren und sonstige Nebenkosten: Diese sollten ebenfalls ins Budget einfließen.

3.2. Gebrauchtwagen als Alternative:

Ein gut gewarteter Gebrauchtwagen kann eine kostengünstige Lösung sein:

• Geringerer Kaufpreis: Deutlich günstiger als ein Neuwagen.

• Niedrigere Versicherungskosten: Ältere Fahrzeuge sind oft günstiger in der Versicherung.

• Weniger Wertverlust als ein Neuwagen: Ein neues Auto verliert in den ersten Jahren stark an Wert.

• Privatkauf oder Händler?: Ein Kauf von Privatpersonen kann günstiger sein, während Händler oft Garantien bieten.

3.3. Finanzierungsangebote vergleichen

Ein Vergleich der verschiedenen Angebote ist essenziell, um die besten Konditionen zu erhalten:

• Online-Vergleichsportale nutzen: Seiten wie Check24 oder Verivox bieten transparente Vergleiche.

• Effektiven Jahreszins beachten: Der effektive Jahreszins gibt die tatsächlichen Kreditkosten an.

• Laufzeiten und Konditionen vergleichen: Kürzere Laufzeiten bedeuten höhere Raten, aber geringere Gesamtkosten.

• Versteckte Gebühren und Sonderkosten prüfen: Manche Angebote beinhalten zusätzliche Gebühren, die nicht sofort ersichtlich sind.

3.4. Sondertilgungen und flexible Ratenoptionen bevorzugen

Falls möglich, sollte eine Finanzierung mit flexiblen Rückzahlungsoptionen gewählt werden, um vorzeitig Schulden abbauen zu können:

• Sondertilgungen ohne Zusatzkosten: Diese ermöglichen eine schnellere Rückzahlung.

• Ratenpausen im Notfall: Manche Kreditgeber erlauben Pausen bei finanziellen Engpässen.

• Variable Laufzeiten: Ein anpassbarer Vertrag kann auf neue Einkommensverhältnisse reagieren.

Für Azubis eignen sich vor allem Auto-Abos, Privatkauf auf Raten oder eine Finanzierung mit Bürgen, da diese weniger strenge Bonitätsanforderungen haben.

Eine klassische Ratenfinanzierung ist möglich, wenn eine höhere Anzahlung geleistet oder ein zweiter Kreditnehmer hinzugezogen wird.

Leasing und Ballonfinanzierung sind eher ungeeignet, da sie langfristige finanzielle Verpflichtungen oder hohe Schlussraten mit sich bringen.

Eine gute Bonität verbessert die Konditionen bei jeder Finanzierungsform – deshalb lohnt es sich, vorab Schulden zu reduzieren und den eigenen SCHUFA-Score zu optimieren.

Die Auto-Finanzierung für Auszubildende ist möglich, erfordert aber eine gute Planung.

Ob Autokredit, Leasing oder Unterstützung durch die Familie – jede Option hat ihre Vor- und Nachteile.

Ein realistisches Budget, der Vergleich verschiedener Angebote und eine stabile Bonität sind entscheidend, um eine tragbare und sinnvolle Finanzierung zu finden.

Wer sich gut informiert und eine durchdachte Entscheidung trifft, kann auch als Azubi ein Auto finanzieren, ohne sich finanziell zu übernehmen.